Kapitel 2- Die Spur der Drockocks


Derart lang windet sich der Weg durch den FantasyForest, dass er nicht mehr auf einen Blick erfasst werden kann. Darum verweile hier, Wanderer, und lass Dir vom zweiten Stück des langen Weges erzählen ...

 

Als die morgendlichen Sonnenstrahlen ihn weckten wurde ihm klar, daß das erhoffte Wunder nicht geschehen war. Er war erschöpft und zerzaust und die Sternenharfe, die ihm wenige Stunden zuvor soviel Hoffnung gebracht hatte war verschwunden, als ob sie niemals da gewesen wäre. Altaman beobachtete die eine aufgehende Sonne, während seine Gedanken zu Zwirbel, dem eigentümlichen Kobold zurückkehrten, den er trotz der kürze der Zeit lieb gewonnen hatte. Mühsam setzte er sich auf und sein Blick schweifte in alle Richtungen...was sollte nun geschehen, wohin sollte er nun gehen? Altaman stand auf nahm seinen Stab und zog weiter in Richtung...

Weg von Sir Keilon / Amberlonia , beschritten am 25.2.2000


Süden, der Richtung die ihm das Sternenbild der Harfe Evokees zu locken schien. Er fühlte sich schwach vor Hunger und Durst und in seinen zittrigen Gliedern steckte immer noch der Schreck über den Angriff durch das geflügelte Monster.

"Wohin, oh Herr führst du mich. Wir kann ich deinen Weg gehen, wenn er so unergründlich ist?"

Zweifel regten sich in Altamanns Gedanken und schwer war ihm um sein altes Herz. Wie sollte er den einen finden, wenn der Düstere ihn schon erspäht hat. Er wußte, daß seine Entführung in diese karge Gegend kein Zufall war und die Heerscharen des Bösen ihm dicht auf den Fersen waren. Doch geschah dieser wundersame Ortswechsel, um seine Reise zu beschleunigen oder um sie zu behindern.
Langsam aber stetig wanderte Altamann nach Süden. Seine alten Schuhe waren für das Gebirge nicht geschaffen und bald schmerzten ihm seine wunden Füße und die Gelenke peinigten ihn bei jedem weiteren Schritt. Bald würde er wieder rasten müssen und sein Durst war immer noch nicht gestillt. Unter Anstrengung erklomm Altamann einen Bergkamm und sah....

Weg von Jens Peter / X-Zine - Das Magazin , beschritten am 9.3.2000


.....wie ein paar schmale, aber doch erkennbare, Rauchfahnen in den Himmel aufstiegen.

"Dem Himmel sei Dank! Besiedelung...."

Altamann stieg den Hügel den er gerade erst erklommen hatte auf der anderen Seite wieder hinunter, und musste aufpassen, dass er nicht hinfiel, so erschöpft war er. Schliesslich, nach einem kurzen Wegmarsch von etwa 10 minuten war er an der Stelle angelangt, an der er die Feuerstelle, die die Rauchfahnen verursacht hatten, angelangt. Und tatsächlich, als Altamann um eine Weggabellung kam, sah er auch schon......

Weg von Hermann / - , beschritten am 12.3.2000


... ein kleines Dorf sich an die Berge schmiegend und in dessen Mitte glimmten noch die Reste eines grossen Feuers. Altamann sah kleine, fast drahtige Gestalten eilig umherhuschen um die Reste einer wohl grossen Feier zu beseitigen. Die kleinen Gestalten schienen ihn scheinbar nicht zu beachten....

Weg von Ingo Rohlfs / - , beschritten am 14.3.2000


...und so machte sich Altaman auf, das Dorf zu betreten und die Gestalten, die ihn unablässig an Zwirbel erinnerten, um ein Bett für die Nacht zu bitten, denn sie schienen ihm nicht gefährlich. Am Rand des Dorfes angekommen erblickte ihn einer der Kleinen und rief hastig die anderen zusammen. Altaman begann langsam zu sprechen...

Weg von Sir Keilon / digital dreams 3d - online , beschritten am 19.3.2000


"Hallo, ihr kleinen Wichte..." fing Altamann an. Aber kaum wollte er weiter sprechen, brüllte der am ältesten aussehende kleine Kerl - er hatte einen langen Bart, über den er dauernd zu stolpern schien.

"Nenn uns nicht Wichte, dass sind wir nichte, bevor ich dich richte, erzähl mir deine Geschichte."

Gar seltsam sprachen diese kleinen Wesen und gar seltsam waren sie anzuschauen. Sie hatten alle rote Kapuzen an und eine merkwürdig bläuliche Hautfarbe. Ihre kurzen Glieder waren in einfache Hemden und Hosen aus leichtem, hellen Stoff gekleidet und alle - weibliche wie männliche - trugen einen, wenn auch unterschiedlich langen, Bart.
Doch die Art, wie sie sich bewegten und die Art wie sie Altamann anblickten, erinnerten ihn stark an Zwirbel und es wurde ihm traurig ums Herz. Vielleicht wußten diese Kleinen, was mit Zwirbel geschehen sei und vielleicht kannten sie auch ein Stück der Prohezeihung.

"Nun sei nicht so lange still, ich jetzt was von dir hören will, sonst ich dich auf der Stelle kill." drängte der Älteste der Nicht-Wichte.

Also begann Altamann zu erzählen, von der Prophezeihung, von seiner Begegnung mit Zwirbel und seinem plötzlichen Erscheinen in dieser merkwürdigen Umgebung.

Als er geendet hatte, bemerkte Altamann, wie betroffen und bewegt die kleinen Wesen waren. Eine lange Zeit herrschte Stille um ihn herum, nur in einer Hütte hörte man ein kleines Kind nach seiner Mutter rufen. Schließlich meinte der Älteste...

Weg von Jens Peter / X-Zine - Das Magazin , beschritten am 25.3.2000


"Wir um das Schicksal deines Freundes Wissen. Gar fürchterliches ihm zugestoßen scheint." Die eintretende Stille ließ Altaman nicht ruhig verharren. Aufgebracht umklammerte er seinen Stab und beugte sich zu dem Sprecher herab.

"Du weißt um Zwirbels Verbleib? Sag´ mir wo er sich befindet! Ist er wohl auf? Oder ist ihm irgendein Leid geschehen? So spreche doch!"

Die hunzelige kleine Gestalt schien die Beherschung zu verlieren. Aufgebracht kratzte sich der Älteste der kleinen Schar in seinem dichten Bart, bevor er mit seiner schnatternden Stimme fortfuhr.
"Zwirbel nicht verwandt mit uns Schraten. Er Angehöriger der Gnomen ist. Leben weit, weit weg von uns in großen Wald. Doch sein Schicksal uns nicht unbekannt. Er auch hier in dieser Gegend, aber nicht hier."

Altaman verstand gar nichts. "Wie? Was bedeutet das, er ist hier, aber nicht hier? Ist er in Gefangenschaft?" Altaman wollte den Gedanken nicht zu ende bringen. "Oder ist er gar tot?"

"Nein,. nein ,nein", riefen alle Schrate durcheinander. "Er Gefangener der Drokòcks. Böser Kreaturen des Schattens."

Altaman erhob sich wieder zu seiner vollen Größe. "Drockócks. Den widerwärtigen Hobgoblins?"

"Ja, ja, ja", schnarten die winzigen Gestalten wild. "Er in tiefe Höhle verschleppt, da Kontakt mit bösem Mann."

"Bösem Mann?" fragte Altaman erstaunt. "Was meint ihr damit?" Langsam sah er an sich herab. Das wallende Gewand, sein Hut und sein Stab ließen ihn durchaus bedrohlich erscheinen, zumindest für Angehörige des kleinen Volks der Schrate.

"Könnt ihr mir sagen, wo sich diese Höhlen befinden?"

Weg von Jenna E. / Amberlonia , beschritten am 19.3.2000


Und wieder sind wir an einem Scheideweg angelangt.
Wie soll es weitergehen?
Links oder Rechts?
Die nächste Fortsetzung entscheidet ...


Einer der kleinen Wichte trat nach vorn und zeigte mit seinem Finger in Richtung Westen.

"Da..." Seine Stimme klang leicht zittrig und Altaman war nicht ganz sicher, ob die Ursache dafür die ganze Aufregung oder Angst war. Als sein Blick jedoch dem Finger folgte, wurde ihm die Ursache sehr schnell klar: Es war diesselbe Richtung, aus der auch die geflügelte Kreatur angeflogen kam, die ihn so maßlos erschreckt hatte.

"Sein Schicksal ist auch deins, ihr seid wohl zwei, zusammen eins. Jetzt geh und helf ihm aus der Not, am Ende wartet sonst der Tod". Der Älteste der Wichte sah Altaman mit ernstem Gesicht an.Dann nahm er dessen Hand und drückte sie mit einer Kraft, die Altaman in so kleinen Händen niemals vermutet hätte.

"Nicht so sein wird wie es scheint, denn dort das Böse ist vereint. Hör auf Stimme nur vom Herzen, sonst du leidest große Schmerzen.Doch jetzt wollen wir dich stärken,sonst noch deine Feinde merken, das du alter schwacher Mann....". Fröhliches Gekicher erklang plötzlich von allen Seiten und entspannte die düstere Stimmung ein wenig. Dankbar nahm er dieses Angebot an, der er wußte, der Weg den er vor sich hatte,war wohl der schwierigste, den er jemals beschreiten würde.

"Oh Zwirbel, dachte er, als sie ihn zum Haupthaus führten, könntest du mir doch nur irgendein Zeichen geben......."


Weg von Cancelot / Cancelot's Place, beschritten am 24.4.00

Doch der Schrat antwortete nicht. Entsetzen war in sein Gesicht gekrochen, als er Altamans Züge zum ersten Mal aus der Nähe sah. Die kurzsichtigen kleinen Wesen hatten ihn zuvor nicht klar erkennen können, aber nun, da er in der Hocke sass, erhob sich ein verzweifeltes Geschrei, ein vielfaches "Er es ist!", und Altaman starrte den Schraten verdutzt hinterher, wie sie in alle Richtungen davonstoben.

Hielten sie ihn fuer den "bösen Mann"? Er hatte sich nie etwas zuschulden kommen lassen, soweit er sich erinnerte. Aber...

Zum ersten Mal fiel ihm auf, dass sein bisheriges Leben seltsam verschleiert war. Er meinte, alles zu wissen, aber sobald er versuchte, sich ein ein persönliches Detail zu erinnern, vermochte er nichts zu fassen.

Er schob seine Unruhe beiseite, vielleicht war dies nur ein vorübergehender Zustand. Ein nagender Zweifel blieb jedoch zurück, das Gefühl, etwas wichtiges vergessen zu haben.

Die Schrate waren inzwischen verschwunden, er hätte ohnehin nicht mit ihnen Schritt halten koennen. Altaman überlegte, ob er ihnen hinterherrufen sollte, erklären, dass sie ihn verwechselten. Jedoch hatte er wenig Hoffnung, sie zur Rückkehr bewegen zu können.

Stattdessen begann er, sich in ihrem Dorf umzusehen...


Weg von jotwebe / -, beschritten am 24.4.00

Es ist entschieden ... der linke Weg wurde beschritten ...


Etwa eine halbe Stunde später bereits hatte er sein Mahl, das aus verschiedenen saftigen Früchten, Nüssen und einer seltsam spiralförmig verdrehten, würzigen Wurzel sowie frischem, klarem Quellwasser bestand, beendet. Obwohl er vergleichsweise wenig gegessen hatte, war er vollkommen gesättigt und ausgeruht, ja er fühlte sich sogar so fit und kräftig, als sei er gerade um beinahe zehn Jahre jünger geworden.
Schließlich bedeutete der Älteste der Wichte Altaman wortlos, ihm nach draußen zu folgen.

"Nun du gehe deinen Weg geschwind", sagte der Wicht, sobald Altaman neben ihm stand, "eh die Zeit dir für immer verrinnt. Doch will ich dir dies noch geben, auf daß es verlängere dein Leben."

Damit drückte er Altaman einen kleinen Sack in die Hand, der prall mit etwa einem Dutzend dieser ungefähr eiergroßen, eigenartig verdrehten Wurzeln gefüllt war.

Da sprach der Wicht erneut: "Auch dies soll dir zu Hilfe kommen, sei sein Licht dir wohlgesonnen."

Damit drückte er Altaman einen kleinen, kalten Gegenstand in die Hand. Es war ein etwa haselnußgroßer, grasgrüner Edelstein, den Altaman nun aufmerksam in seiner Hand betrachtete. Er konnte keinerlei Anzeichen einer handwerklichen Bearbeitung oder gar von Schleifarbeiten erkennen. Und dennoch war sein Feuer so rein und klar wie der eines perfekt geschliffenen Smaragds, doch für einen Smaragd war er eindeutig zu schwer.

"Wie kann er mir helfen?" Altamann blickte vom Edelstein auf, doch der Wicht war spurlos verschwunden. Das gesamte Dorf schien plötzlich wie ausgestorben zu sein. Aber er ahnte, daß die Wichte ihn weiterhin beobachteten.

"Danke!" sagte er nach einer Weile, ließ den offensichtlichen Talisman in einer Tasche verschwinden, wandte sich langsam um und ging nach Westen.

Weg von moordrache / Das Drachental, beschritten am 1.5.00

 
Soviel zum ersten Stück des langen Weges. Solltest Du Gefallen daran gefunden haben, Wanderer, dann begib Dich sogleich zum dritten Teil ...