(c) Starwalker Thomas, 2000



E s schien eine glorreiche Zeit zu sein. Seit das Zeitalter der Könige begonnen hatte, lebten die Menschen des Südens in Frieden und Sicherheit. Der erste König Opron der Weise musste ersteinmal die Grenzen festigen und sichern. Seinen Beinamen hatte er erhalten, weil er der größte der Lichtmagier war und das Geschenk der Götter am besten nutzen konnte. Bevor er starb, gab er sein Wissen an seinen Sohn weiter. Daher wurde dieser der 2. König, ohne das er vom Volk dazu bestimmt worden war. Von da an ging die Königsbürde immer auf den erstgeborenen Sohn über. Der 10. König Agmor der Grausame hatte, wie jeder seiner Vorgänger, das Wissen der Lichtmagie von seinem Vater erhalten. Er war sehr machtgierig und strebte danach den Kontinent des Lichts ganz zu beherrschen. So begann er die Waffenproduktion zu verdreifachen und erweiterte die Grenzen des Südlichen Landes immer weiter. Zu Beginn dieser Ausbreitung wurde nur wildes Gebiet annektiert. Bald aber trafen die Vorrückenden Armeen auf die Nordländer. Einige zogen um nach Südland, doch viele wollten nicht gehen. Auch waren sie nicht bereit sich zu unterwerfen. Sie wollten ihr Land behalten und stellten sich den Armeen entgegen. Als Agmor hörte, dass sich die Nordländer weigerten sich ihm zu beugen, war er außer sich: “Diese Wilden und Ungläubigen wagen es sich dem Meister des Lichts entgegen zu stellen! In diesem Fall vernichtet diese Barbaren! Greift an und lehrt sie meine Macht!” Die Berater zucken unweigerlich bei diesen Worten zusammen. Das schien Gotteslästerung zu sein. Doch der König achtete ihrer nicht und gab wiederholt den Befehl zum Angriff. Damit begann der 2. Krieg seit Anbeginn der Zeit, der auch der “Blutkrieg” genannt wurde. Dies geschah 6500 Jahre nach Anbeginn der Zeit.

Die Nordländer hatten gegen diese Übermacht überhaupt keine Chance. Sie wurden niedergemetzelt und ihre Behausungen vernichtet. Einige liefen in die Östlichen Wälder in der Hoffnung auf Verstärkung. Doch die Ritter folgten ihnen und töteten sie. Der Krieg war kurz und endete mit der Ausrottung der Nordländer.

Von nun an wurde der ganze Kontinent von den Südländern regiert.

Der König ging in den Tempel der tausend Lichter, nahm den Kristall und ließ ihn in seine Krone einarbeiten. Das Ewige Licht erlosch und der Tempel wurde verdunkelt. Die Berater waren sehr erschrocken und warnten den König, er solle nicht den Zorn der Götter wecken. Der König lachte und sprach: “Die können mir auch nichts tun, denn ich bin so mächtig, wie sie.” Dann ging er die Verbotene Treppe hinauf und trat auf den Balkon. Das hatte seit der Verkündung vor 1500 Jahren keiner mehr gewagt.

Der Kristall leuchtete heller als jemals zuvor, denn da war Licht überall und der Kristall reflektierte es, so dass der König wie ein einziger starker Lichtstrahl aussah. Das wirkte wirklich göttlich. Agmor war sich dieser Wirkung durchaus bewusst. Er befahl einen Thron auf dem Balkon zu errichten und seinen Diener wagten keinen Widerspruch. Es wurde innerhalb von 6 Monaten ein goldener Thron geschmiedet und auf den Balkon geschafft. Von da an regierte der König vom Balkon aus. Die Angst vor der Rache der Götter im Volk bekämpfte er dadurch, dass er seinen Untertanen zeigte wie mächtig er und alle anderen Lichtmenschen waren. Diese Vorführungen endeten immer mit folgendem Satz: “ Wir brauchen keine Götter, denn wir sind selbst fast welche.” Bald waren die meisten seiner Untertanen davon überzeugt. Schließlich starb der König erstaunlich früh, nachdem er sein Wissen an seinen Adoptivsohn weitergegeben hatte. Dieser lebte nicht sehr lange, doch schuf er einen magischen Helm. Dieser ermöglichte es, einen Menschen zu kontrollieren. Der Grund dafür war folgendender: Er hatte sich verliebt, doch seine Angebetete mochte nichts von ihm wissen, obwohl er der König und das Oberhaupt der Lichtmagier war. Er befahl einem Meister der Schmiedekunst einen Helm für ihn zu erschaffen. Diesen belegte er mit einem mächtigen Zauber. Er verbrauchte all seine Kräfte, als er diesen Zauber aussprach. Nun nahm er einen Rubin, der in den Helm eingearbeitet war, ließ ihn an einer goldenen Kette befestigen und gab ihn seiner Angebeteten. Sie nahm dieses wertvolle Geschenk an, um den König nicht zu verärgern, außerdem gefiel ihr dieses Geschenk auch noch. Der König legte seinen Helm an und konnte den Willen seiner Angebeteten unterdrücken, ohne dass es ihr bewusst wurde. Sie verliebte sich unsterblich in den König und sie konnte sich nicht erinnern ihn einmal nicht geliebt zu haben. So schuf dieser König eine mächtige Waffe, die sehr gefährlich ist, wenn sie in die falschen Hände gelangt.

Der Helm wurde Erbstück der Königsfamilie und der erste Teil der Rüstung des Lichts.

Der 15. König Eglon der Wahnsinnige benahm sich so gotteslästerlich, dass er seinen Untertanen befahl, ihn anzubeten. Als er nachts auf dem Thron saß, erschien neben ihm ein Gesandter der Götter. Er warnte ihn vor der Strafe der Götter, die immer zorniger auf die Menschen würden. Eglon erschrak sehr, immerhin hatte er gedacht, das es keine Götter gäbe. Doch bereute er nichts und änderte sein Leben, wie einige hofften, sondern er beschloß in seinem Wahnsinn die Götter zu töten. Er befahl seinen besten Schmieden ein Schwert, einen Schild und einen Brustpanzer anzufertigen, die zum Helm passen. Danach bat er seine stärksten Magier, ihm zu helfen diese Rüstung stark genug zu machen, um die Götter töten zu können. Sie heckten einen raffinierten Plan aus. Sie legten alle Teile auf den Balkon und bildeten einen Kreis um die Rüstung. Sie erhoben ihre Hände und beteten die Götter an.

Ein gewaltiger Lichtstrahl traf die Rüstung. Neben ihr stand der Gesandte und sprach: “Die Götter nehmen das Geschenk an.” Die Rüstung begann zu leuchten. Da öffnete sich eine Falltür unter der Rüstung und sie fiel durch das Loch im Boden, rutschte durch einen Schacht und landete auf einem Samtkissen. Danach schloß sich die Falltür und das Licht erlosch. Der König nahm die Rüstung und legte sie an. Seine Augen begannen zu glühen und seine Stimme hallte durch den Saal: “ Kommt herab und kämpft gegen mich! Ich habe keine Angst!” Es blieb trotz allem ruhig. Draußen schienen die Sterne heller als sonst. Der König stand noch lange auf dem Balkon. Er trug die Rüstung des Lichts und fühlte sich sehr gut, da es ihm gelungen war die Götter auszutricksen. Plötzlich erschien ein Bote der Götter auf dem Dach. Während er mit Eglon sprach, kam Eglons Sohn gerade die Treppe hoch, daher hörte er die Worte des Boten. Dieser sprach: “Du hast die Schöpfer des Lichts verraten.” Der König zog das Schwert des Lichts und stürzte sich auf den Boten. In diesem Moment schlug ein Blitz gleich neben Eglon ein. Dann sprach der Bote: “ Du kannst mich in dieser Welt nicht verletzen und dies gilt für die Schöpfer genauso. Nur in der zweiten Welt, in unserer Welt sind wir verwundbar. Doch die Götter sind nun sehr zornig, denn du bist nicht würdig diese Rüstung zu tragen. Daher wirst du nun sterben.” Kaum waren diese Worte gesprochen verschwand der Bote und der König brach tot zusammen. Sein Sohn lief weg, doch vergaß er die Worte des Boten nie. Er schwor Rache für den Tod seines Vaters.


Hintergrund

Die Vorgeschichte um den Beschützer des Lichts geht weiter. Lest auch den vierten Teil, der in Kürze im FantasyForest erscheinen wird.