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Das zerbrochene Schwert

 

"Ein Mann geht durch den Wald und findet ein Schwert.
Er sieht es und weiss, dass sein Leben zu Ende ist"

 

Auflösung:

Thrandor war der beste Schmied des Reiches Lorya. Und das lag nicht allein daran, dass er seit einem seltsamen Vorfall in seiner Kindheit magische Fähigkeiten besass. Allerdings lernte Thrandor nie, seine magischen Fähigkeiten anders als beim Schmieden von Schwertern einzusetzen. Man erzählte sich, dass seine Schwerter nie brachen und bei den seltsamen Kreaturen im Dunklen Wald besondere Kräfte entwickelten. So wurde sein Ruf über die Jahre hinweg legendär und auch der König von Lorya wurde auf ihn aufmerksam.

Der König hatte einen Sohn, den er über alles liebte, obwohl er ein unzuverlässiger, leichtlebiger Mensch war. Dementsprechend schlecht war der Ruf des Prinzen beim Volk von Lorya. Der König zögerte daher schon seit Jahren, zugunsten seines Sohnes abzudanken. Doch als sich die alten Ungeheuer im Dunklen Wald wieder regten und Gerüchte über einen besonders mächtigen Dämon die Runde machten, sah der König die Gelegenheit gekommen. Er würde Thrandor den Schmied das perfekte Schwert schmieden lassen. Ein Schwert voller Magie, das er seinem Sohn schenken würde. Mit diesen magischen Fähigkeiten sollte es den Prinzen schützen und den unbekannten Dämonen besiegen. Damit würde das Volk seinen Sohn anerkennen und er könnte ihm ruhigen Gewissens den Thron überlassen.

Der König bestellte Thrandor zu sich und gab ihm den Auftrag, das perfekte Schwert zu schmieden. Da Thrandor durch die Aussicht auf Reichtum geblendet war, verdrängte er das Risiko des Todes im Falle eines Misserfolgs. So schmiedete er fünf Tage und fünf Nächte an dem perfekten Schwert und er legte seine ganze Magie in die Klinge. Als die Arbeit beendet war, hatte Thrandor ein Schwert geschaffen, wie es Lorya noch nicht gesehen hatte. Es wetteiferte mit dem Licht der Sonne und in der Nacht spiegelte sich auf ihm der Glanz der Sterne. Man nannte es das Licht von Lorya und es war perfekt. Des Königs Sohn nahm es ohne Dank und zog kurz darauf mit einigen Gefährten in den Dunklen Wald.

Viele Tage vergingen, ohne dass er zurückkehrte. Schliesslich beschloss der König, selbst auf die Suche nach ihm zu gehen. Er nahm nur Thrandor mit sich und gemeinsam ritten sie in den Dunklen Wald. Stunden um Stunden verbrachten sie mit der Suche nach dem Prinzen, bis sie schliesslich eine einsame Lichtung fanden. Und dort am Rande der Lichtung fanden sie auch den Prinzen. Er lag seltsam verkrümmt auf dem Boden, das Licht von Lorya zerbrochen neben ihm. Thrandor hatte versagt, seine Macht hatte nicht ausgereicht, ein Schwert zu schaffen, das dem Dämonen des Dunklen Waldes widerstehen konnte. Langsam und ernst drehte sich der König um. Er starrte schweigend und traurig auf Thrandor, als er sein Schwert zog ..