Das Lied der Welt
(c) Manuela Maier, 1999

 

Prolog
Kapitel 1
  Kapitel 2
to be continued...
 
  Hintergrund

Prolog

Langsam und sanft schmiegte sich die Nacht über Germelen. Blauem Samt gleich hüllte sie das kleine Dorf am Rande des Tränen-Waldes ein und brachte Ruhe und Frieden über Körper und Geist der Menschen. Der Tag war vorüber, Sonne wich Mond und Arbeit wich Ruhen. Die Gassen wurden still und aus den Fenstern floss goldenes Licht. Die Menschen versammelten sich um ihre Feuer und waren sich selbst genug.

Nur eine einsame Gestalt mit kleiner Last schritt getragenen Ganges durch die Strassen. Sie wählte ihre Schritte mit Bedacht und hielt den Kopf gesenkt. Die Arme umfingen die kleine Last, die in kostbares Leder gehüllt war. Die Strassen führten die Gestalt dem Gasthof Germelens zu. Die Tore zum Gasthof waren weit offen, als ob sie der Ankunft der Gestalt harrten. Aus den Fenstern des Hauptgebäudes drang warmes Lachen auf den Hof und vermischte sich dort mit dem beruhigenden Stampfen des Viehs in den Ställen und dem Plätschern der Tränke im Herzen des Hofes. Wie ein freundlicher See umflossen die Klänge die Gestalt. Sie hob den Kopf und umfasste die kleine Last noch etwas enger. Ihre Schritte wurden langsamer als sie begann, Geist und Herz zu sammeln.

Als sie an der Tränke vorüberschritt, wurde ein einzelnes Gesicht hinter einem der Fenster der Gestalt gewahr. Das Lächeln der Frau erstarb und Unglaube breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie blickte auf die Gestalt und sie verstand. Die verwunderten Blicke ignorierend erhob sie sich und eilte zum Eingang von Germelens Gasthof. Sie huschte zu den mächtigen Türen und öffnete sie in hastiger Erregung. Als das Licht auf den Hof floss, bedeckte es die Gestalt, die ihren Gang fortsetzte und den Gasthof betrat. Sie schritt durch die Tür, den Vorraum und schliesslich in die Gaststube hinein.

Nach und nach verebbten das Lachen und das Schwatzen, als die Menschen der Gestalt gewahr wurden. Es wurde still in Germelens Gaststube und die Blicke der Menschen ruhten auf der Gestalt. Respekt und Ehrfurcht waren die Väter des Drangs, der den Menschen gebot, der Gestalt einen Platz am Feuer freizuräumen. Gemächlich und mit Vorsicht setzte sich die Gestalt auf die Bank am Rand des Feuers und in den Gesichtern der Menschen begann sich Freude auszubreiten. Noch lange Zeit würden sie mit Stolz in der Stimme ihren Freunden von diesem Abend berichten. Diesem Abend, als ein Barde unter ihnen weilte.

Der Barde liess seinen Umhang von den Schultern gleiten, immer einen Arm um die kleine Last gelegt. Augenblicke wurden zu Minuten, als der Barde seine Hände zärtlich über das Jabul-Leder gleiten liess und die kleine Last liebkoste. Langsam öffnete er die Schleifen der Bänder, die in verschlungenen Mustern das kostbare Leder um die kleine Last schmiegten. Als die Bänder auf seine Knie fielen, teilten sich auch langsam die Schichten des Jabul-Leders, glitten nach unten und enhüllten den staunenden Menschen die Beahria.

Sie hatte die Farbe von Ebenholz und schimmerte in einem matten, warmen Glanz. Zwölf Saiten dehnten sich strahlenförmig über ihren verschlungenen Körper. Sie war alt, sehr alt. Lange war es her, seit die Dörfer und Städte westlich des Tränen-Waldes eine Beahria mit zwölf Saiten beherbergen durften. Aber noch viel länger war es her, seit dort die Eine zu Gast war. Beahria Aleida, die Vielgeliebte.

Noch ahnungslos über das grosse Geschenk, das Die Hüterin den Menschen Germelens mit dem Besuch Beahria Aleidas gemacht hatte, freuten sie sich auf das Liebesspiel des Barden und seiner Beahria und ihre Gesichter strahlten. Ihre Gedanken kreisten um die Lieder, die alle von ihnen kannten, wenige von ihnen singen konnten und nur einige wenige je von einem Barden und seiner Beahria gehört hatten. Laya-Dans Schwur, Tergelens Ritt oder das Lied von Gerret und Thuviel. Für alles wären sie den beiden heute abend dankbar, für alles.

Unmerklich wurde das Licht in Germelens Gaststube dunkler, goldener. Das Feuer prasselte stiller und die Körper der Menschen entspannten sich, als Barde und Beahria zueinander fanden. Der Barde senkte seinen Kopf, umfasste mit seinen Händen zart die Flanken seiner Beahria und legte sie sanft vor sich auf die Knie. Als die Beahria im Schoss des Barden lag, führte er seine Hände zärtlich zu den beiden Enden und liess sie auf seinen Handflächen ruhen. Die Jüngeren blickten fragend, als sie sahen, dass der Barde seine Hände unter den Enden der Beahria beliess. Man hatte es ihnen erzählt, aber sie hatten es nicht geglaubt: er würde sie niemals berühren, niemals streicheln, niemals liebkosen, die Saiten seiner Beahria.

Erst hörten sie es nicht, doch dann drang es langsam in ihr Bewusstsein: er sang und sie antwortete ihm. Ein Zauber durchflutete den Raum und liess ihn voll Wärme und Zuneigung überfliessen. Alles war unwichtig, alles war nichtig. Allein was zählte war die Liebe des Barden zu seiner Beahria. Diese Liebe war es, die Beahria Aleida aus ihrem Schlaf erweckte und ihre Stimme befreite. Er gab ihr sein Herz und sie reichte ihm dafür ihre Seele. Es hatte begonnen.

Nie würden die Menschen von Germelen diesen Abend vergessen. Diesen einen Abend, als Bronwen der Meister-Barde und seine geliebte Beahria Aleida sich vereinten und gemeinsam für sie sangen. Diesen einen Abend, als die Vereinigung zwischen Barde und Beahria neben Klängen auch Bilder erschuf. Bilder, die direkt in den Seelen der Menschen Germelens Gestalt annahmen. Bilder von Liebe und Hass, von Treue und Verrat. Bilder von Schlachten und Siegen, von Kriegen und Blut. Bilder von vergangenen Zeiten und ferner Zukunft. Bilder vom Lied der Welt.

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Kapitel 1

Funkelnd lag der See von Ereth-Dain im Mondlicht. Die Sterne glitzerten wie silberne Nadelstiche im dunklen Mantel der wolkenlosen Nacht und warfen ihr zartes Licht wie ein hauchfeines Netz über die alte Burg von Ereth-Dain. In der Luft lag noch der Geruch des vergangenen Spätsommertages und der herbe, erdige Duft der nahen Wälder umwehte die Gestalt auf den Zinnen von Ereths Burg. Ihr blau-silberner Mantel bauschte sich in einer leichten Bö, während sie langsam den Blick von den Bergen im Norden löste und auf den See im Westen sah. Ein grosser, massiger Mann in metallener Rüstung mit blauen Emblemen näherte sich ihr.

“Es wird Zeit, Dain’Ar. Die Truppen warten.”

Der Dain’Ar hob langsam den Blick von Ereth’Dains See.

“Kharnat, mein alter Freund. Ist es also wieder einmal soweit.” Der Dain’Ar wandte sich um und sah den massigen Mann an.
“Ich verstehe es nicht. Xanath hatte ein gutes Jahr, wie die Späher berichteten. Warum hören diese Übergriffe nicht langsam auf?”

“Die Xanath waren noch nie kalkulierbar, Dain’Ar”. Kharnat blickte auf den sehnigen Mann, der einen halben Kopf kleiner als er selber war. Er kannte ihn schon seit seiner Kindheit. Kannte ihn schon, als er noch nicht der Dain’Ar der Nordlande war sondern einfach nur Thorren. Thorren von Torath’Dain.
“Diese Übergriffe sind nichts besonderes. Wenn der Herbst kommt, steigt ihnen immer ihr Yex-Bier zu Kopf.”

“Ich weiss nicht, Kharnat.” Der Dain’Ar schüttelte langsam den Kopf. “Es ist etwas Ungewöhnliches an diesen Scharmützeln. Du kennst Xanath’s Horden. Sie kämpfen mit ihren Muskeln, nicht mit ihren Köpfen. Strategie und organisiertes Vorgehen waren noch nie ihre Stärke. Weisst Du noch, als wir sie durch Torath’s Schlucht jagten?”

Kharnat lachte leise vor sich hin. “Als ob ich das vergessen könnte. Wir haben mächtig Eindruck gemacht, als wir johlend und schreiend hinter ihnen herjagten. Das Echo von Torath’s Schlucht war einfach zuviel für sie”.

Der Dain’Ar grinste. “Ja, wir konnten froh sein, dass sie sich nicht selber umbrachten, als sie Hals über Kopf vor unserem kleinen Trupp flohen.”

“Es wird wieder so sein, Dain’Ar. Du wirst sehen” Kharnat hatte aufgehört zu lachen und sah seinen Dain’Ar wieder ernst an.
“Xanath’s Horden waren nie mehr als unorganisierte Banden von Halbwilden. Warum sollte sich das auf einmal ändern?”

“Vielleicht hast du Recht, mein Freund. Wahrscheinlich bin ich mit dem Alter einfach etwas zu vorsichtig geworden. Nun ja, was soll’s. Lass uns gehen und die Truppen inspizieren.” Er hieb seinem Freund mit der rechten Hand wohlwollend auf die Schulter und beide wandten sich zum Gehen. “Ragna wartet sicher schon voller Ungeduld.”

Der Dain’Ar der Nordlande und sein alter Freund Kharnat verliessen den Aussichtsturm der alten Burg von Ereth’Dain und stiegen die Wendeltreppe hinab zur grossen Halle.


Ereth’s Burg hatte schon viele ruhmreiche Schlachten gesehen und das sah man ihr an. Altehrwürdig waren ihre Mauern mit den Jahrhunderten gealtert. Die Zeiten hatten ihre Spuren hinterlassen und nun war Ereth’s Burg nicht viel mehr als ein Schatten ihrer ehemaligen Glanzzeiten. Sie war zwar immer noch trutzig und standhaft wie eh und je, aber der Glanz der Tage, als ein Regnath und ein Garthan herrschten, waren längst vorüber.
Ragna, der rechtmässige Erbe und Herr über Ereth’Dain und dessen Hauptstadt Ereth, hatte in den letzten Jahren viel Geld und Zeit auf die Instandsetzung von Ereth’s Burg verwendet. Und seine Bemühungen zeigten erste Erfolge. Die grosse Halle erstrahlte beinahe wieder in altem Glanz. Die Banner der alten Clans von Ereth’Dain hingen wieder in frischen Farben von der hölzernen Decke und die Tapisserien an den Wänden zeugten vom Ruhm seiner Vorfahren.

Kein Wunder also, dass Ragna voll freudiger Erregung dem Besuch des gewählten Herrschers über die Nordlande, seinem Dain’Ar, harrte. Der Dain’Ar hatte die Ergebnisse seiner Bemühungen gebührend gewürdigt und Ragna strahlte. Er strahlte solange, bis die Späher aus den Bergen zurückkamen.

Ereth’Dain verzeichnete immer wieder Übergriffe der Horden aus Xanath, dem Reich nördlich des Grats der Welt. Das alleine war jedoch noch nichts bemerkenswertes, Xanath’s Übergriffe waren den Nordlanden wohlbekannt. Aber in letzter Zeit schienen die Aktivitäten der Xan zuzunehmen und vor allem besser organisiert zu sein als früher. Eine Tendenz, die auch Ragna’s Späher zu bestätigen schienen, als sie aus den Bergen zurückkamen. Sie berichteten von Truppenbewegungen der Xan, die sich von den üblichen Aktivitäten unterschieden. Es waren mehr Xan als sonst in Bewegung und es schien so, als ob sie richtige Heerlager organisiert hatten. Das war allerdings mehr als ungewöhnlich. Die Xan hatten sonst nicht viel mir ruhigem, überlegtem oder gar organisiertem Vorgehen im Sinn. Sie stoben einfach über die Pässe des Grats der Welt, versuchten von den Nordlanden zu ergattern was sie konnten, nur um sich dann ebenso ungeordnet wieder nach Xanath zurückzuziehen. Die Berichte der Späher waren also Grund genug, um beunruhigt zu sein.

Da war es eine glückliche Fügung der Hüter, dass gerade der Dain’Ar der Nordlande mit seiner Ehrenlegion Ereth’Dain seinen jahresüblichen, offiziellen Besuch abstattete. Es war selbstverständlich, dass für den unmittelbar bevorstehenden Angriff der Xan-Horden der Dain’Ar das Kommando über die Legionen übernehmen würde. Ereth’Dains fünf Legionen wurden mit der Ehrenlegion des Dain’Ar verbunden und der Dain’Ar übernahm seinen rechtmässigen Platz an der Spitze des Heeres. Ragna würde als sein Stellvertreter den Platz an seiner rechten Seite übernehmen. Er war mit dieser Position mehr als zufrieden, denn es war eine grosse Ehre, an der Seite des Dain’Ar in eine Schlacht ziehen zu dürfen.

Ragna hatte alles vorbereitet für die Inspektion und wartete nun mit seinem Stab in der Grossen Halle darauf, dass der Dain’Ar mit den rituellen Worten die Schlacht offiziell eröffnete.
Ragna blickte auf, als sich die Tür zur Wendeltreppe des Turmes öffnete und der Dain’Ar mit Kharnat, seinem alten Freund und Berater, in die Grosse Halle trat. Er sah, dass beide bereits ihre metallenen Rüstungen mit den blauen Insignien des amtierenden Regenten trugen. Der Dain’Ar trug dazu noch den blau-silbernen Umhang, der ihn als den rechtmässig gewählten Herrscher über die Nordlande auswies. Sie schritten auf Ragna und seinen Stab zu.

“Sei gegrüsst, Ragna” sprach Thorren mit einem leichten Lächeln. Er kannte Ragna schon lange und war von seiner Loyalität und seiner menschlichen Wärme wiederholt überzeugt worden. Ragna war ein treuer Gefolgsmann und Thorren mochte ihn sehr.
“Bist du bereit, Ragna?”

“Ja, mein Dain’Ar. Die Legionen warten und ich bin bereit. Es kann beginnen.” Ragna und sein Stab standen auf und nahmen Haltung an.

“So lasst uns denn beginnen.” Aus Thorren von Torath’Dain wurde Dain’Ar, der gewählte, rechtmässige Herrscher der Nordlande. Er zog Al-Dain, sein Schwert und Zeichen seiner Macht, aus der Scheide und hob es senkrecht über sich in die Höhe. Sein matter, blauer Glanz strahlte im warmen Licht der grossen Halle von Ereth’Dain.

“Ragna von Ereth’Dain, ruhmreich ist der Name deiner Vorfahren und ruhmreich sind die Taten deiner Legionen.” sprach der Dain’Ar der Nordlande mit lauter Stimme.

“Aye, Dain’Ar, so ist es” antwortete Ragna stolz und fest.

“Ragna von Ereth’Dain, Gefahr überzieht die Nordlande und dein Land und dein Dain’Ar rufen nach dir. Hörst du ihren Ruf, Ragna?”

“Aye, Dain’Ar, ich höre den Ruf meines Landes und ich höre den Ruf meines Dain’Ar”.

“Ragna von Ereth’Dain, so erfülle denn deine Pflicht und führe deine Legionen in die Schlacht. Zur Ehre der Hüter und zum Sieg für die Nordlande”

“Aye, Dain’Ar, so sei es. Mein Herz für die Hüter, meine Ehre für den Dain’Ar und meinen Körper für die Nordlande.”

“Aye, Ragna von Ereth’Dain, so sei es.” Mit diesen Worten senkte Thorren, der Dain’Ar der Nordlande sein Schwert Al-Dain. Er senkte es bis zur Waagerechten und zeigte mit seiner Spitze auf Ragna’s Stirn. Ragna beugte sich vor und berührte mit seiner Stirn Al-Dain. Mit diesem Zeichen der Ehrerbietung übernahm er die Verantwortung für einen ehrenvollen Kampf für sein Land und seinen Dain’Ar. In Abwesenheit des Herrschers übernahm er sonst dieses Ritual und verpflichtete auf diese Weise seine Oberbefehlshaber zu Treue und Pflichterfüllung.

Ein letztes Mal hob der Dain’Ar sein Schwert Al-Dain und sprach mit lauter Stimme in den Raum: “So sei es. Die Schlacht ist eröffnet. Möge sie ruhmreich und siegreich enden.”

“Ruhmreich und Siegreich! Für die Hüter, den Dain’Ar und die Nordlande!” riefen alle Anwesenden und gaben dadurch auch ihr Wort für die kommende Schlacht.

Nachdem die kurze Zeremonie beendet war, entspannten sich die Anwesenden und nahmen wieder ihre Gespräche auf. Sie sammelten sich in kleinen Gruppen und debattierten angeregt über den ausliegenden Karten von Ereth’Dain die Strategien der kommenden Schlacht.

“Kommt, Ragna, lasst uns nun die Truppen inspizieren” sprach Thorren während er Al-Dain in die Scheide zurücksteckte. Er und Ragna wandten sich zum Portal der grossen Halle und Kharnat folgte ihnen. Sie öffneten die schweren Eichentüren und traten in die sternenklare Nacht hinaus.


Auf dem Innenhof standen bereits die Stallknechte und hielten die schweren Streitrösser der drei Männer an den Zügeln. Thorrens schwarzer Hengst Altair trug die Farben des rechtmässigen Dain’Ar am Sattel: ein silberner Bergfalke auf dunkelblauem Grund. Auch Kharnats Brauner trug dieses Wappen.
Ragnas grosser Grauer trug die Farben von Ereth’Dain: ein springender, goldener Hirsch auf grünem Grund.

Die Pferde tänzelten nervös, als die drei Männer sie bestiegen. Wie immer spürten sie die nahende Schlacht und waren unruhig. Thorren machte es sich auf dem schweren Streitsattel bequem und nahm Altairs Zügel fest in die Hand. Altair beruhigte sich schnell, als er den festen Griff seines Herrn spürte.

Thorren genoss diese Momente vor einer Schlacht. Die Sinne waren geschärft in Erwartung des nahenden Kampfes. Viel intensiver nahm er dann immer die Welt um sich herum wahr. Und sobald er auf Altair sass, machte sich immer eine warme Ruhe in ihm breit, die ihn voll Gewissheit an ein siegreiches Ende glauben liessen.
Doch heute nacht war es anders. Er konnte den Gedanken einfach nicht verdrängen, dass das Verhalten der Xan in letzter Zeit nicht mehr dem üblichen Muster von Angriff und Flucht entsprach. Es lag mehr hinter dem Angriff der heutigen Nacht als Kharnat gesagt hatte. Er konnte und wollte diesen Instinkt nicht verdrängen. Es war schliesslich dieses Gespür für Sicherheit und Gefahr, für Gut und Böse, für Richtig und Falsch gewesen, das ihn zum Dain’Ar der Nordlande gemacht hatte.

Thorren ritt mit den beiden anderen Männern durch das grosse Tor von Ereth’s Burg. Die Hufe der Pferde klapperten laut auf dem steinigen Boden, während sie über die Hauptstrasse der umliegenden Stadt ritten, Thorren voraus und Ragna und Kharnat hinter ihm.

“Was sagt die Bruderschaft, Ragna” Thorren drehte seinen Kopf nach hinten, als er Ragna ansprach.

“Nichts neues, Dain’Ar. Ich befragte Zayed zuletzt vor einer Stunde. Er war gerade aus der Kammer des Lichts gekommen, in der er versuchte, etwas Neues zu hören.”

“Und, was meint das kleine Wiesel?”

Kharnat grinste in sich hinein, als er Thorrens Bezeichnung für Zayed hörte. Er wusste, dass der Dain’Ar keine besondere Vorliebe für den hiesigen Abt der Bruderschaft des Lichts verspürte. Zayed war tatsächlich kein sehr vertrauenserweckender Mann und die Bezeichnung Wiesel wurde seinem Wesen und seiner Gestalt mehr als gerecht.

Ragna überging die Bemerkung des Dain’Ar. “Er hörte nichts besonderes. Ereth’Dains Lied klang unverändert und die bevorstehende Schlacht rief offenbar nicht mehr Dissonanzen als üblich hervor.”

Thorren war beruhigt. Auch wenn die militante Bruderschaft des Lichts ihm suspekt war, auf ihre Fähigkeiten, das Lied zu hören, hatte man sich bisher immer verlassen können. Sie ritten weiter durch die Strassen von Ereth. Thorren bemerkte, dass die meisten Menschen schliefen. Es war nichts besonderes mehr an einem Kampf gegen die Xan. Es geschah viel zu oft, als dass es noch für grössere Aufregung gesorgt hätte. Einige der Menschen von Ereth waren jedoch wach und säumten die Strasse, als Thorren mit Kharnat und Ragna zur Inspektion ritten. Es kam schliesslich nicht allzu häufig vor, dass der Dain’Ar der Nordlande auf dem Weg in eine Schlacht durch die Strassen von Ereth’Dain ritt.

Langsam erreichten Thorren, Ragna und Kharnat das Stadttor mit den beiden Torbögen. Der linke, grosse Torbogen war, wie meistens, geschlossen. Er wurde nur an grossen Festtagen geöffnet. Der rechte, kleinere Torbogen war jedoch offen und durch ihn hindurch konnte Thorren bereits die Feuer der Legionen sehen, die vor der Stadt kampierten.

Der Anblick der Soldaten der Nordlande beeindruckte ihn immer wieder. Bogenschützen, Reiter, Schwertkämpfer und die unvermeidlichen Delegierten der Bruderschaft des Lichts mit ihren langen, scharfen Säbeln boten wie immer ein überwältigendes Bild unüberwindlicher Macht und Stärke. Nicht umsonst wurden die Legionen der Nordlande in ganz Arden geschätzt und geachtet. Ihrer Kraft und Stärke war es schliesslich zu verdanken, dass Ardens Völker trotz der ständigen Übergriffe aus dem Norden in Ruhe leben konnten. Die Dain waren Ardens wichtigster und stärkster Schutzwall gegen Angriffe feindlicher Mächte im Norden.

Als die Qo’hors, die Führer der verschiedenen Legionen, die drei Reiter kommen sahen, brüllten sie Befehle in die mondhelle Nacht. Innert kürzester Zeit verwandelte sich das ruhende Lager in ein wohlgeordnetes Heer strammstehender Soldaten.

Thorren war sehr zufrieden, als er mit den beiden anderen Männern an den Reihen der Soldaten vorbeiritt. Zwischen den Farben von Ereth’Dain erspähte er auch das Blau und Silber seiner eigenen Ehrenlegion. Er lächelte, als der den Qo’hor seiner Ehrenlegion sah. Brenden war der Sohn seiner Schwester und war als jüngster Qo’hor der Nordlande bereits in die Geschichte eingegangen. Und das, obschon Thorren ungleich höhere Massstäbe bei ihm angelegt hatte, als bei seinen übrigen Qo’hors. Brenden hatte verdient das Kommande über die Ehrenlegion erhalten. Er stand bei seinen Leuten und den anderen Qo’hors in hohem Ansehen.

Thorren hing noch etwas seinen Gedanken über Brendens harte Ausbildung nach, als er in der Ferne Unruhe und vereinzelte Rufe unter den Soldaten ausmachte. Er hob erstaunt über diese Verletzung der Etikette den Kopf, um nachzusehen, was die Ursache für die Unruhe war. Und da sah er sie. Fern noch, kaum sichtbar, doch die Zeichen am Rande der Ausläufer des Grats der Welt waren eindeutig: Xan! Sie waren kaum mehr eine Stunde entfernt.

Thorren erstartte, als er langsam begriff, was er da sah. Wie konnte das sein? Sowohl die Späher als auch die Bruderschaft hatten den Beginn des Kampfes erst für die Morgenstunden vorhergesagt. Und das Morgengrauen war noch mehr als fünf Stunden entfernt. Wie konnten die Xan den Weg vom Pass in dieser kurzen Zeit zurückgelegt haben? Die Unruhe verbreitete sich, als die heranrückenden Xan auch den anderen Soldaten auffielen.

Thorren starrte regungslos auf die anrückenden Horden. Bei den Hütern! Sie waren noch gar nicht bereit! Die Inspektion der Legionen fand in aller Regel lange vor dem Beginn eines Kampfes statt. Der Stab war zu dieser Zeit immer noch am Feinschliff der Strategien. So wie jetzt auch. Thorren’s Gedanken überschlugen sich, als ihm die Gefahr bewusst wurde. Die Xan waren hier aber die Dain waren noch nicht bereit. Wie dumme Jungen standen sie hier herum, während der Feind auf sie zustob. Bei den Hütern, wie hatte das nur passieren können.
Langsam wichen
Thorrens Gedanken instinktivem Handeln, dem Handeln eines Dain’Ar der Nordlande. Es nützte nichts. Der Feind stand vor den Toren Ereth'Dains und seine Truppen waren nicht bereit. Er musste handeln!

“Kharnat, schnapp’ Dir eine Handvoll von Brendens besten Reitern und versuche, im Westen, im Schutz der Wälder, hinter die Linien der Xan zu gelangen." Thorrens Geist arbeitete fieberhaft. "Versuche herauszufinden, wieviele es sind und wie sich sich bewegen. Ich will Truppenstärken, Bewegungsrichtungen und Nachschuborganisationen wissen”.
Er blickte kurz auf Brendens Männer, die am weitesten nördlich, am oberen Ende von Ereth’Dains See Position bezogen hatten. Ein Plan reifte langsam in seinem Kopf.
“Warte, Kharnat!” Der massige Mann zügelte im letzten Moment seinen riesigen Braunen.
“Sag Brenden, er soll seine Position eine halbe Meile nach Osten verlagern und so gut wie möglich sichern. Ich brauche eine starke Stellung. Sag ihm, ich will, dass er so lange wie möglich mit seinen Langbogen-Schützen arbeitet. Er soll die Schwertkämpfer nur zur Verteidigung seiner Position nutzen, er darf sie nicht ausschwärmen lassen!”

Kharnat nickte knapp, bevor er seinen Braunen herumriss und ihn mit langen Sprüngen donnernd zu Brendens Position trieb. Thorren wusste, Kharnat hatte den Plan bereits verstanden. Er konnte sich darauf verlassen, dass Brendens Leute eine starke und stabile Stellung aufbauen würden.
Aber das alleine würde nicht reichen. Brendens linke Flanke war zwar durch den Fluss geschützt und damit war er gut positioniert, aber im Osten klaffte eine riesige Lücke. Eine Einladung für den Sturm auf Ereths Burg! Er musste die Ostflanke schützen.

“Ragna, ich brauche Deine erste Legion. Sage deinem Qo’hor, dass ich ihn persönlich über dem offenen Feuer deiner grossen Halle röste, wenn er nicht schnellstens nordöstlich von Ereth’s Burg stabile Position bezieht. Schick’ ihn an einen Ort etwa eine Meile von den Ausläufern des Grats entfernt. Und er soll um jeden Preis die Stellung halten. Los, wir haben keine Zeit!”
Auch Ragna riss sein Pferd herum und ritt mit mächtigen Galoppsprüngen zu seiner ersten Legion. Er ahnte, was Thorren vorhatte.

Thorren blickte auf den klaren Himmel und verfluchte sein Schicksal. Ereth lag in einer leichten Senke zwischen dem See im Westen und den Ausläufern des Gebirgszuges im Osten. Das alleine war schon schlimm genug. Aber um die Probleme noch zu vergrössern, warf die sternenklare Nacht ungnädig ihr Licht auf das Land und die Menschen. Keine Möglichkeit für versteckte Aktionen. Die gesamte Gegend war über Meilen hinweg gut einzusehen. Erschwerend kam hinzu, dass zwischen der ersten Legion im Nordosten und Brendens Männern im Nordwesten immer noch ein Loch klaffte, genau nördlich von Ereths Burg. Er brauchte eine weitere Legion, die ihm eine stabile Stellung sicherte. Er riss Altair grob herum und schrie dem Qo’hor der nächstliegenden Legion zu.

“He, du, Qo’hor!” Der Qo’hor löste seinen grimmigen Blick von den Truppenbewegungen, die Thorren veranlasst hatte, und blickte seinem Dain’Ar in die Augen.
Einen winzigen Moment zuckte Thorren das Bild eines jungen Mannes durch den Kopf, der einst mit genau dem gleichen verbissenen Kampfeswillen darauf wartete, dem Feind entgegenzutreten. Er musste kurz lächeln, als er den Enthusiasmus seiner jungen Jahre im Gesicht des Qo’hors wiederfand.

“Wie heisst du?” fragte er den Qo’hor.

“Lurath, mein Dain’Ar”.

“Lurath, nimm deine Männer und beziehe Position zwischen Brendens Männern und der ersten Legion. Ich will, dass ihr direkt nördlich von Ereths Burg Stellung bezieht. Mach schnell, denn von eurem Erfolg hängt der Ausgang der Schlacht ab. Ich vertraue auf euch!”.

Luraths Augen glänzten vor Stolz, als er seinen Männern die nötigen Befehle zubrüllte. Thorren wusste, dass Lurath seine Sache gut machen würde.

Die erste Hälfte des Plans war auf dem Weg. Nun musste er für die zweite, wichtigere sorgen. Drei Legionen standen noch unruhig auf dem Feld und harrten voller Ungeduld der Befehle des Dain’Ar. Thorren hieb Altair in die Flanken, als er an den Legionen vorbeiritt, um deren Qo’hors herbeizurufen. Nach wenigen Minuten hatten sie sich um Thorren versammelt.

“Hört mir jetzt gut zu, Qo’hors. Ich will, dass ihr den Führern eurer Reiterei befehlt, sich mit den Reitern der drei anderen Legionen zu verbinden, die gerade im Norden Position beziehen. Dritte Legion, ihr nehmt euch die noch übrigen Reiter Brendens. Vierte Legion, ihr holt euch Luraths Reiter. Fünfte, ihr geht in den Nordosten und holt euch die dortigen berittenen Verbände. Eure Schwertkämpfer und Langbogen-Schützen schickt ihr zu den Legionen, die ich euch eben genannt habe. Sobald sich eure Reiter mit denen der anderen Legionen verbunden haben will ich, dass ihr auf mein Zeichen hin durch die Lücken zwischen den befestigten Positionen hindurch reitet und den Feind angreift. Ihr müsst ihn mindestens eine Meile vor den befestigten Stellungen treffen. Lasst Euch nicht aufreiben und achtet wiederum auf mein Zeichen. Sobald ihr es seht, wendet und flieht.”

Die versammelten Qo’hors blickten sich fragend und unwillig an. Was der Dain’Ar da von ihnen verlangte, widerstrebte jeder Faser ihres Soldaten-Daseins.

“Hört mir zu, Qo’hors!" Thorren lief die Zeit davon und er hatte keine Zeit für ausschweifende Erklärungen. Er wurde ungeduldig. "Ich werde jeden eigenhändig zur Rechenschaft ziehen, der sich meinen Befehlen widersetzt! Also, tretet den Rückzug an und sammelt euch wieder hinter den befestigten Linien wenn ich es euch sage.”

Mittlerweile war Ragnas engerer Stab eingetroffen, der von einem der berittenen Boten über den Angriff informiert worden war. Die fünf Männer scharten sich um Thorren und die drei Qo’hors.

“Ihr kommt zur rechten Zeit.” sagte Thorren zum versammelten Stab und wandte sich dann wieder den Qo’hors zu. “Loss, Qo’hors, ihr kennt eure Aufgabe. Geht und erfüllt sie gut.”

Die Qo’hors wendeten ihre Pferde und ritten in gestrecktem Galopp zu ihren Legionen. Thorren blieb mit dem Stab alleine zurück. Er erklärte ihnen in kurzen, knappen Worten seinen Plan.


Alles hing jetzt davon ab, dass die Xan-Horden einen massierten Angriff über die Hauptachse wagten und keine grosse Reserve in der Hinterhand hatten. Wo blieb nur Kharnat! Thorren wurde wieder unruhig, nachdem für den Moment alles erledigt war und er nur noch warten konnte.
Er versuchte wieder und wieder, eine Lücke in seinem Plan zu finden und er entdeckte tausende. Was, wenn sich die Xan doch verteilt hatten und an verschiedenen Fronten angriffen? Was, wenn sie eine grosse Reserve behielten? Was, wenn... .

In diesem Moment sah Thorren ein riesiges braunes Schlachtross mit einem Reiter aus dem Wald brechen, der dem Ross in Grösse und Statur ebenbürtig war. Kharnat! Thorren hieb seinem treuen Altair erneut die Fersen in die Flanken und donnerte auf Kharnat zu.

“Dain’Ar!” rief Kharnat bereits aus einiger Entfernung. “Es sind mehr als fünfhundert Reiter und tausend Axtkämpfer.”

Thorren wurde bleich, als er Kharnats geschrieene Worte hörte, während sie aufeinander zudonnerten. Kurz, bevor sie aufeinanderprallten, zügelten beide grob ihre Pferde, die aufbäumend zum Stehen kamen.

Kharnat atmete schwer. Er war staubig und erschöpft von dem schnellen Ritt. “Ich sah noch nie so viele auf einem Haufen. Halb Xanath muss hierher unterwegs sein...” Er stockte, als ihm der Atem ausging.

Thorrens Gedanken überschlugen sich, als er die Stärke der eigenen Truppen überschlug. Eine Dain-Legion zählte 300 Mann: 100 Reiter, 50 Langbogen-Schützen und 150 Schwertkämpfer. Sie hatten sechs Legionen, wobei die Ehrenlegion unter Brendens Kommando nur 100 Mann zählte. 20 Reiter, 30 Langbogen-Schützen und 50 Schwertkämpfer. Zahlenmässig war die Situation etwa ausgeglichen, aber sie hatten den grossen Nachteil der unvorteilhaften Stellung. Es stand auf Messers Schneide.

“Wie rücken sie vor und wie ist ihre Reserve organisiert?” frage Thorren abwesend. Kharnat kam langsam wieder zu Atem.

“Wir haben Glück, Dain’Ar. Sie haben keine Reserve in der Hinterhand. Alle sind Teil der ersten Angriffswelle. Und sie stossen auf der Hauptachse vor. Dein Plan war richtig, Dain’Ar.”

“Er war erst dann richtig, wenn er uns zum Sieg führt, alter Freund." Thorren ordnete die Fakten. Sie hatten eine Chance.

“Aber da ist noch etwas.” Kharnat sah Thorren mit einem seltsamen Blick an. “Dain’Ar, sie haben fünf Barden dabei.”

“Barden?” Thorren war perplex. “Ich wusste gar nicht, dass die Xan Barden haben.”

“Haben sie auch nicht. Es sind keine Xan-Barden, es sind Menschen.” Thorren war sprachlos. Die Xan waren Halbwilde, seit Generationen mit den Menschen verfeindet. Er konnte es nicht fassen, dass Menschen mit den Xan gemeinsame Sache machen konnten. Nicht, dass ihn die Anwesenheit von Barden gestört hätte. Es war mehr die Tatsache, dass es unter den Menschen von Arden offensichtlich mindestens fünf Verräter gab, die mit den Xan paktierten. Was sollte das? Es ergab keinen Sinn. Die Xan waren eine archaische Rasse ohne musische Ambitionen. Was mochte sie dazu getrieben haben, fünf Barden in ihren Reihen aufzunehmen. Und sie dann auch noch in eine solche Schlacht mitzuschleppen! Thorren blickte Kharnat fragend an, als nördlich von Ereths Burg Schreie laut wurden.

Kharnat und Thorren wandten sich um und sahen, dass es begonnen hatte. Die Xan waren bis auf zwei Meilen an die drei befestigten Stellung herangekommen. Es war höchste Zeit, das Signal für die Reiter zu geben. Die beiden Gefährten rissen ihre Pferde herum und preschten auf den Stab zu, der sich hinter den drei befestigten Stellungen versammelt hatte.

“Dain’Ar, sie kommen” rief ihm Borgon, das älteste Mitglied in Ragnas Stab zu. “Das Zeichen. Die Reiter warten auf euer Zeichen.”

Altair stob in gestrecktem Galopp hinter den befestigten Linien auf die versammelten Reiter zu. Während der kühle Nachtwind Thorren ins Gesicht blies, zog er Al-Dain und hob es hoch in die Luft. Das Mondlicht fiel auf Al-Dains Klinge und liess dass matte, blaue Metall in einem überirdischen Glanz schimmern.

“Für die Hüter und die Nordlande !” schrie Thorren in die Nacht, während er durch die Reihen der Soldaten preschte. “Reitet, Dain, reitet!”

Und die Dain ritten. Wie ein Mann setzten sie sich in Bewegung und ritten nach Norden. Sie preschten durch die Lücken der drei befestigten Stellungen, dem Feind entgegen. Thorren hatte Altair gezügelt und harrte nun gebannt auf den Beginn des Kampfes. Er hatte alles getan was er konnte, jetzt lag es an den Dain-Legionen.

Eine knappe Meile vor den befestigten Stellungen krachten die beiden Heere schliesslich aufeinander. Menschen und Xan und Pferde und Schwerter und Äxte wirbelten im Chaos des Krieges durcheinander. Das Geschrei der Verwundeten und das Geheul der Triumphierenden mischten sich zu einer unerträglichen Kakophonie der Gewalt. Hinter dem Getümmel konnte Thorren in der Ferne, in respektvoller Distanz, fünf einsame Gestalten wahrnehmen. Das mussten die fünf Barden sein, die Kharnat erwähnt hatte. Seltsam, in diesem Getöse würde es den Xan unmöglich sein, die Gesänge zu hören. Und doch schien es, als ob die Barden ihre Lauten spielten und sangen. Thorren sollte es recht sein. Ob mit oder ohne Barden, es schien, als ob die berittenen Truppen Ereth’Dains die Oberhand gewinnen sollten. Thorren wollte bereits in Abweichung seines ursprünglichen Plans den drei befestigten Stellungen den Befehl zum Nachrücken geben, um dem feindlichen Heer den Todesstoss zu versetzen.

Doch dann wendete sich das Blatt. Es fing damit an, dass aus dem leichten, kühlen Nachtwind eine steife Brise wurde. Als ob sich die Hüter gegen die Ereth’Dain verschworen hatten, drehte der Wind auch noch zu allem Übel. Er drehte von Süd über Ost nach Nord, den Dain entgegen. Grosse Wolken aus Staub wurden aufgewirbelt, als der Wind zunahm. Die Dain-Reiter kämpften tapfer, als ihnen der Staub ins Gesicht geblasen wurde und ihre Sicht behinderte. Obschon sie sich nach Kräften mühten, liess ihre Durchschlagskraft doch erheblich nach. Die Xan fassten wieder Fuss.

Thorren entschied, dass es an der Zeit für den ursprünglich geplanten Rückzug der Reiter war. Er wollte schon Al-Dain aus der Scheide ziehen und das Signal geben, als er beobachtete, dass einige der Dain-Reiter aus ihren Reihen ausbrachen und nach Süden stoben. Elende Feiglinge! Thorrens Magen verkrampfte sich vor Wut, als er sah, dass einige der Soldaten offenbar aus Angst flohen. Die Wut verdrängend, zog er Al-Dain aus der Scheide und trieb Altair nach Norden.

“Holt sie zurück” schrie er Ragnas Stab zu, die sich sofort auf den Weg machten. “Rückzug, Dain, Rückzug” brüllte Thorren dem stetig anwachsenden Wind entgegen.

Die Qo’hor vernahmen seinen Ruf und folgten ihm. Die Überlebenden um sich scharend traten Ereth’Dains Reiter den Rückzug an. Sie ritten durch die Lücken der befestigten Stellungen, während die Xan die Verfolgung aufnahmen. Und gerade, als der letzte der Dain-Reiter die Lücken passiert hatte, wurden sie von Brenden und den beiden anderen Legionen wieder geschlossen. Die anrückenden Xan prallten voller Wucht auf die befestigten Stellungen der drei Legionen. Wie eine riesige Welle wogten die feindlichen Krieger auf die Wälle der wartenden Ereth’Dain. Und die Ereth’Dain hielten stand. Brenden und die beiden anderen Qo’hors hatten die Zeit gut genutzt. Sie mähten die angreifenden Xan wie Gras und deren Reihen lichteten sich.

Thorren wollte schon erleichtert aufatmen, als er sah, dass nun auch aus den Reihen der befestigten Legionen einzelne Soldaten ausbrachen. Zu allem Übel schienen sie jedoch nicht nur zu fliehen, nein, sie nahmen auch noch den Kampf gegen ihre eigenen Kameraden auf. Thorren war starr und fassungslos über das Bild, das sich ihm bot. Wie konnte das nur geschehen! Er blickte schnell auf die Stabs-Mitglieder, die zwischenzeitlich zurückgekommen waren, doch auch auf ihren Gesichtern las er nur blankes Entsetzen. Al-Dain noch in der rechten Hand blickte Thorren ungläubig in das Getümmel. Das durfte nicht sein! Was war hier los? Mühsam verdrängte Thorren das Gesehene und konzentrierte sich wieder auf die Schlacht. Er durfte jetzt keine Fehler machen. Nicht jetzt.

Er wollte gerade der Reiterei den Befehl für den letzten Akt seines Planes geben, als er inmitten des Getümmels Kharnat erblickte. Kharnat! Thorren war gar nicht aufgefallen, dass Kharnat sich von ihm entfernt hatte und sich ins Getümmel gestürzt hatte. Er schien in heftige Kämpfe verwickelt und doch meinte Thorren, dass Kharnat ihn ansah und versuchte, ihm etwas zuzurufen. Thorren musste wissen, was los war.Wieder trieb er Altair an und galoppierte los, Al-Dain hoch erhoben, auf Kharnat zu.

“Thor.., ...Ba... ...” hörte Thorren unvollständige Wortfetzen von Kharnat. Er hieb um sich und kämpfte seinen Weg zu Kharnat frei.

“Thorren, ... Barden! ..ren, ... Barden sind der Schlüs...!” Kharnat brach ab, als er sich einer neuen Welle von Angriffen erwehren musste.

Die Barden! Kharnat hatte offenbar Grund anzunehmen, dass die Barden eine wichtigere Rolle spielten als ursprünglich angenommen. Er durfte jetzt kein Risiko eingehen. Thorren wendete Altair und ritt zurück zu den wartetenden Reitern. “Hört mir gut zu” rief Thorren den wartenden Befehlshabern der Reiter zu.

“Reiter der Dritten Legion: ihr und Brendens Reiter macht nun einen Ausfall nach Westen. Reitet an Brendens befestigter Stellung vorbei und fallt den Xan von Westen in die Flanke und in den Rücken. Los!”

“Ja, mein Dain’Ar” rief der Befehlshabende, sammelte seine Reiter um sich und stob davon.

“Fünfte Legion: ihr reitet mit den Reitern der ersten Legion in den Osten, umgeht den Feind und fallt ihm dort in den Rücken”. Auch diesem Befehl leisteten die Reiter sofort Folge.

“Vierte Legion und Luraths Reiter, für Euch habe ich einen Sonderauftrag. Reitet weiträumig um die Kämpfe herum nach Norden. Dort werdet ihr fünf Barden finden, die schwer bewacht werden. Schlagt euch zu ihnen durch und tötet sie. Um jeden Preis. Alles andere ist nutzlos, wenn ihr dies nicht schafft.”

Die Reiter nickten grimmig und galoppierten davon. Und wieder konnte Thorren nur warten und beobachten. Er sah, wie der Ausfall von Westen und von Osten erste Wirkung zeigte. Die feindlichen Xan wurden von der Finte völlig überrascht, da sie sich mitten in Nahkämpfen mit den drei befestigten Stellungen befanden. Doch viel gebannter starrte Thorren auf eine Gruppe von Reitern, die den fünf abtrünnigen Barden in langgestrecktem Galopp entgegenritten. Wie erwartet stiessen die Reiter auf heftigen Widerstand schwer bewaffneter und berittener Xan. Thorren wagte kaum zu atmen, als sich seine Soldaten Stück für Stück vorkämpften. Die Barden hatten mittlerweile die Taktik erkannt und versuchten, sich in Sicherheit zu bringen. Vergeblich. Die Ereth’Dain kämpften sich erbarmungslos Stück für Stück den Weg durch die Xan frei. Und ein Barde nach dem anderen fiel.

Als ob dies das Zeichen für die Hüter gewesen war, wendete sich in dieser Nacht ein zweites Mal das Blatt. Der Wind legte sich plötzlich und unerwartet. Die Xan-Horden verloren jegliche Ordnung. Die Reiter im Osten und im Westen kamen immer schneller voran und auch die befestigten Stellungen kämpften sich Meter um Meter weiter nach Norden vor. Die Xan waren auf wenige hundert dezimiert, als sie begannen, den ungeordneten Rückzug anzutreten. Die Sonne dämmerte bereits im Osten über dem Grat der Welt, als die überlebenden Xan Hals über Kopf nach Norden flohen. Halbherzig, weil müde, jagten die Ereth’Dain den Feinden noch ein Stück hinterher. Sie konnten noch einiger Dutzend habhaft werden, bevor sie endgültig die Verfolgung aufgaben. Die Ereth’Dain hatten gesiegt. Aber zu welchem Preis.


Altair liess müde den Kopf hängen und trottete schleppend hinter Thorren her. Der Dain’Ar der Nordlande war von seinem Pferd gestiegen, um es nicht unnötig zu quälen. Es hatte genug gekämpft.

Langsam schritt er durch das Chaos an Menschen und Xan, an Tod und Sterben. Er nahm das schreckliche Bild kaum wahr, denn sein Geist kreiste immer und immer wieder um die Geschehnisse der vergangenen Nacht. Er grübelte immer noch, als er mit Altair bei einem Verwundeten vorbeikam, der sich kaum mehr bewegte. Ragna!

“Ragna, bei den Hütern!” Thorren liess Altairs Zügel los und liess sich neben dem treuen Gefolgsmann in den Staub auf die Knie fallen. Ragnas blaue Augen waren nur zur Hälfte geöffnet und aus seinem Mundwinkel tropfte dunkles Blut. Der grösste Teil seiner Rüstung und der darunterliegenden Stoffschichten waren dunkelrot gefärbt. Ragna lag im Sterben.

“Ragna, hörst Du mich. Ragna, halte durch, wir bringen dich zur Burg” Thorren machte sich daran, den Sterbenden hochzuheben. Doch Ragna stöhnte nur kurz auf.

“Nein...Dain’Ar. Es ... ist zu spät. Sagt mir ..... nur eins. Haben wir gesiegt .... und ... waren die Ereth’Dain .... ruhmreich?”. Thorrens Augen wurden feucht als er Ragna wieder vorsichtig auf die staubige Erde legte.

“Aye, mein treuer Freund. Deine Ereth’Dain haben Dir und deinem Haus grösste Ehre erwiesen. Die Nordlande und ganz Arden werden noch Generationen lang von deiner Heldentat und dem Mut deiner Männer erzählen. Ragna von Ereth’Dain, du hast gesiegt."

“Dann .... ist mein Schicksal erfüllt.... Dain’Ar ...” Mit diesen Worten schloss Ragna von Ereth’Dain für immer die Augen.

Thorren weinte still über den Verlust des treuen Gefolgsmanns, als sich eine Hand schwer auf seine rechte Schulter legte.

“Steh auf, Dain’Ar. Die Truppen sammeln sich und du musst die Schlacht beenden.” Es war Kharnat. Er sprach schwerfällig und stützte sich mit einer Hand an seinem treuen Braunen ab. Auch Kharnat war schwer angeschlagen.

“Kharnat. Was ist nur geschehen? Ist die ganze Welt verrückt geworden?” Thorren schüttelte fassungslos den Kopf.

“Ja, verrückt, Dain’Ar.” Kharnat sprach leise und verbittert. “Verrückt genug für den Hohen Rat in Ardengast.”

Kharnat hatte recht. Thorren sah plötzlich wieder ganz klar. Dies war keines der üblichen Scharmützel der Xan gewesen. Ihre grosse Zahl, das organisierte Vorgehen, die abtrünnigen Ereth’Dain und vor allen Dingen die fünf Barden. Dies waren keine normalen Barden gewesen und hier hatte auch keine normale Schlacht stattgefunden. Ereth’Dain hatte gewonnen, aber zu welchem Preis. Es hatte gewonnen, aber wie lange sollte der Sieg währen?.

Thorren hob den Kopf und sah Kharnat ernst an. Und bevor er sprach, wusste Kharnat bereits, was er sagen würde. Und Kharnat wusste auch, dass sein Dain’Ar recht hatte:

“Kharnat, Arden ist in Gefahr”.

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Kapitel 2

Du unnützer Gaukler! Verschwinde aus meinem Haus!’ Wampa der Tuchhändler stampfte wutentbrannt über die Veranda seines Hauses. In der einen Hand hielt er seinen hölzernen Gehstock und in der anderen eine Vase, die er sich auf dem Weg aus dem Haus geschnappt hatte. Der Gehstock machte Wampa das Rennen nicht einfacher, aber ohne wäre es noch mühsamer. Der Grund für seinen Ärger hatte leider jüngere und vor allem schnellere Beine. Wampa musste auf Fernwaffen zurückgreifen. Mit hochrotem Kopf schleuderte er die Vase (ein Geschenk seiner langweiligen Cousine) in Richtung des Flüchtenden. Treffer !

‘Autsch’ schrie Render verzweifelt, als er Hals über Kopf aus dem Vorgarten flüchtend von der Vase getroffen wurde. Grundgütiger, zum Glück war das Ding aus billigem, dünnen Material und zersprang, ohne grösseren Schaden auf Renders Hinterkopf zu hinterlassen. ‘Es tut mir leid! Ich kann doch nichts dafür. Ich ...’.

‘Lass Dich bloss nicht mehr hier blicken’ schrie Wampa erbost. Mit der jetzt freien rechten Hand rieb er sich die noch leicht rauchenden, angesengten Haare auf seinem Schädel. ‘Ein Barde willst Du sein? Pah, du Nichtsnutz. Spute dich oder ich hetze die Wachen hinter dir her’. Was für ein Schlamassel! Render keuchte mit seiner Laute unter dem Arm über die Strasse, an der Ecke des Wirtshauses vorbei und bog in eine kleine Seitengasse ein. Einige Dutzend Schritte voraus sah er den Mietsstall des alten Kerrel. Das müsste vorerst als Deckung genügen.

Er erreichte völlig aufgelöst den Stall, fand eine ruhige Ecke und liess sich erschöpft ins Stroh fallen. Schnaufend lag er auf dem Rücken und starrte an die Decke. Eigentlich hatte alles ganz zufriedenstellend begonnen. Seit er gestern in Tergelen eingetroffen war, wurde ihm von allen Seiten mit freundlicher Zuvorkommnis begegnet. Seine Laute wies ihn als Barden aus, wenngleich auch seine Kleidung und die Zeichen der Gilde klarstellten, dass er noch Geselle war. Nun ja, Tergelen war, was die Anzahl durchreisender Barden anbelangte, nicht gerade von Der Hüterin verwöhnt. Da tat es auch schon mal ein Barden-Geselle.

Und Wampa, dem Tuchhändler, kam Renders Besuch in Tergelen sowieso gelegen. Hatte er sich doch schon die ganze Zeit gefragt, wie er dem Abend mit seiner langweiligen Cousine, die zu Besuch war, etwas Zerstreuung zukommen lassen könnte. Render logierte also äusserst zufriedenstellend im Haus des Tuchhändlers, um am darauffolgenden Abend ihm und seiner Familie mit seinen Liedern Zerstreuung zu bieten. Zum Dank für die grosszügige Bewirtung hatte er sich auch etwas ganz besonderes ausgedacht: die Schlacht um Berwens Wacht sollte seine Zuhörer in ihren Bann ziehen. Speziell an der Gestalt Berwens arbeitete er schon seit längerer Zeit. Strahlend und ruhmreich würde er seinen Zuhörern erscheinen. Unbezwingbar sollten sie ihn sehen , wie er auf dem brennenden Turm seiner Wacht stehend mit seinem Heer den heranstürmenden Feinden trotzte.

Berwen auf dem brennenden Turm. Noch Tage danach sollten Wampa und seine Familie von diesem Erlebnis sprechen. In der Tat, genau das hatte Render erreicht. Eigentlich begann alles ganz gut. Seine Stimme harmonierte gut mit der Laute, er traf die richtigen Töne und die Laute schien guter Laune. Seine Finger strichen über die Saiten und die Harmonie zwischen Render und seiner Laute liessen die Bilder von Berwens Wacht in Wampas Stube entstehen. Aber dann passierte es! Als Render und seine Laute sich voll Inbrunst dem Bild Berwens auf dem brennenden Turm widmeten, musste das flackernde Feuer im Kamin übermütig geworden sein. Ein Funke des Feuers entzündete den Überwurf Wampas, der es sich wegen seines schlimmen Beins direkt neben dem Feuer gemütlich gemacht hatte. Render bemerkte das Drama zuerst nicht, aber das Geschrei von Wampa und seiner Familie entrissen ihn bald aus den Tiefen von Berwens Sage.

Was führ ein Aufruhr! Mit Müh und Not gelang es Frau und Cousine, den Überwurf und das ebenfalls bereits schwelende Haupthaar des Familienoberhaupts zu löschen. Render konnte vor Überraschung nur wie angenagelt dastehen, die Laute nachlässig in der linken Hand. Mit offenem Mund glotzte er auf das Schauspiel, dass sich ihm bot. Er konnte sich noch keinen rechten Reim darauf machen, was eigentlich passiert war und stand nur fragend da.

Ganz anders seine Gastgeber! Kaum war Wampa gelöscht und das Schlimmste verhindert, war zumindest für sie klar, was passiert war: der unglückselige Barde hatte sich und sein Instrument nicht im Griff gehabt und mit seinen Bildern den ganzen Aufruhr verursacht. Berwens brennender Turm! Erschaffen von einem Gesellen!! Das musste ja schiefgehen!!! Wampa gedachte, diese schwere Beeinträchtigung seines sowieso schon recht schütteren Haupthaares nicht ohne Konsequenzen hinzunehmen. Er fing sich erstaunlich schnell, als der Ärger das Entsetzen verdrängte und er ein Ziel für seine Wut fand: Render.

Mittlerweile dämmerte es Render, dass er hier wohl keine weitere Nacht würde bewirtet werden. Wampa fing schon an, ihn zu beschimpfen und die langweilige Cousine war ebenfalls überraschend beredt geworden. Die Situation wurde von Sekunde zu Sekunde unbefriedigender. Fast schon beneidete er Berwen, wie er da auf dem brennenden Turm stehend sein Heer den Angreifern entgegenwarf. Als klar war, dass Wampa und seine Familie nicht weniger wild entschlossen waren als Berwens Feinde, entschied sich Render für den ungeordneten Rückzug. Er schnappte sich, was er konnte, und nahm die Beine in die Hand.

In der Tat: was für ein Schlamassel. Immerhin schien er nun einigermassen in Sicherheit. Langsam beruhigte er sich wieder. Er setzte sich auf und besah sich das ganze Ausmass des Unglücks: seinen Beutel hatte er gerade noch schnappen können, aber die Hülle für seine Laute war weg. Sie lag in Wampas Haus neben dem grossen Lehnstuhl und hatte vermutlich auch etwas von dem kleinen Feuer abbekommen. Und sein Umhang. Herrje, der war doch erst ein halbes Jahr alt. Jetzt würde Wampa ihn wohl aus Rache verbrennen.

to be continued ...

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Hintergrund 'Das Lied der Welt' geistert mir schon seit einigen Monate im Kopf herum. Lange Zeit hatte ich nur vage Vorstellungen über den Kern der Geschichte. Dann, als ich meine ersten 'schriftstellerischen' Gehversuche in den NetzWerken machte, nahmen ein paar Grundkonzepte vom 'Lied der Welt' Gestalt an, einiges wurde konkreter, greifbarer. Ich fing an, die zentralen Aussagen, wichtige Figuren und das Grundkonzept zu formulieren. Mittlerweile arbeite ich an den Lebensläufen der Figuren und habe - sozusagen als Fingerübung - den Prolog und das erste Kapitel angefangen. Nur so, um zu sehen, welcher Tonfall dem Lied der Welt am besten bekommt. Nun ja, das vorläufige amtliche Endergebnis findet sich oben. Viel Spass und: U.A.W.G. .

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