Teil II - Ratosk
Leseprobe und Download

(c) Saxmut Schwarz , 2000



Das hohe Rad, geweiht dem Tod,
lenkt das Geschick der Welt,
und jeder der es ganz besitzt,
die Macht in Händen hält!

Geschaffen in neun Vollmondnächten,
in heißem Drachendunst,
verbirgt es in sich eine Kraft,
von dunkler Zauberkunst!


Gefangen ist die Allnatur,
so wie sie einst entsprossen,
gebunden auf das finstre Rad,
für alle Zeit verschlossen!

Erlangt das Rad die dunkle Macht,
so wird sie grausam walten,
mit Falschheit, Krieg und Niedertracht
die neue Welt gestalten!

*

Hagen hatte noch nie eine derart imposante Verteidigungsanlage aus der Nähe gesehen. Er erinnerte sich an die Steinmauern von Verlau, zu denen er als Kind mit seinem Vater gelangt war, doch diese hier waren kein Vergleich, denn sie waren größer und mächtiger. Die Mauern des riesigen Festungswalles waren aus großen Steinen, im oberen Teil der Mauer befanden sich viele nebeneinanderliegende Aussparungen, die als Schießscharten dienten. Die Anlage war sparsam mit Verzierungen und Schmuckelementen besetzt, nur ein großes, vergoldetes Wappen glänzte rot - gelb über dem Eingangsportal in der untergehenden Sonne. Das Wappen zeigte einen großen Baum mit drei Wurzeln, die am unteren Ende des Wappenschildes anstießen. Über dem Baum prangte ein vergoldeter Nordstern und schloss das Gebilde nach oben ab.

Sie fuhren durch ein zweites, hochaufragendes Steintor, das mit ineinander verschlungenen Ornamenten verziert war. Vor ihnen lag im Abendlicht die Stadt, von Wall und Graben umschlossen. Die Häuser warfen lange Schatten, die an beiden Seiten der Straße dicht aneinandergedrängt standen. Einige klein, andere wiederum groß und hoch. Wie zu erwarten war, endete die Straße, nach Bauart der Dagnyländer, auf dem Marktplatz

 

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(c) Saxmut Schwarz , 2000