Die Barden haben ihre Ursprünge in den Nebeln der Vergangenheit von Arden. Es ist nur wenig darüber bekannt, wie sich die fahrenden Sänger von einst vor vielen Generationen organisierten und zu einer Gilde zusammenschlossen. Bekannt ist, dass es eigentlich nie eine einheitliche Gilde gab. Position und Ziele änderten sich über die Generationen hinweg wie das Antlitz Ardens. Durch diesen ständigen Wechsel entwickelten sich eine Vielzahl von Gerüchten und Legenden, die sich um die Ursprünge der Barden ranken. Von ehemals magischen Fähigkeiten ist die Rede, seltsamen Verbindungen zum Orden der Wächter und soger die Hüter kommen ab und an ins Spiel.

Alles in allem sind dies für das heutige Arden jedoch Märchen, die den Kinder an kalten Wintertagen am offenen Feuer erzählt werden. Heute sind die Barden in weiten Teilen Ardens hochgeachtete Fahrensleute. Sie bieten nicht nur Unterhaltung sondern erhalten und verbreiten auch das Wissen über Ardens Historie. Zudem dienen sie für die abgelegenen Landstriche als wichtige Vermittler von Neuigkeiten, Tratsch und Klatsch.

Das Zentrum der Barden befindet sich in Barragast, wo sich neben der grössten Schule auch das Stammhaus der Gilde befindet. Um die Schule und das Stammhaus herum hat sich über die Generationen hinweg eine weitläufige Stadt entwickelt, in der sich das Kunsthandwerk Ardens zu voller Blüte entfaltet hat. An Grösse lediglich durch Ardengast übertroffen, wird Barragast allgemein als kulturelles Zentrum Ardens anerkannt. 'Den Leib in Ardengast, das Herz in Barragast' sagen die Alten, wenn sie jemanden einen guten Wunsch mit auf den Weg geben.

Die Ausbildung der Barden geschieht an vier Schulen, die über ganz Arden verstreut sind, die grösste davon im Zentrum von Barragast. Die Ausbildung enthält neben den klassischen Themen Gesang und Instrumentenspiel vor allem auch die Lehre von Ardens Mythologie, seiner Legenden und seiner allgemein anerkannten Historie. Ein ausgebildeter Barde verfügt neben seinen musischen Fähigkeiten demnach über ein breites und tiefes Allgemeinwissen, das ihn in den meisten Regionen zu einem geschätzten Besucher macht.

Ein Barde wird nie ohne Instrument anzutreffen sein. Dessen Status geht weit über den eines reinen Arbeitsmittels hinaus. In der Regel begleitet ein Instrument ein Leben lang einen Barden. Die bekanntesten Instrumente sind die Lehdra und die Beahria.

Eine Lehdra ähnelt einer kleinen Harfe mit 20 Saiten. Sie wird grundsätzlich aus Hölzern aus dem Dain hergestellt und ist am oberen Teil reich verziert. Bei den Meistern der Gilde trägt sie das Wappen ihres Eigentümers auf der oberen Seite.

Die Beahria ist das klassische, sagenumwobene Instrument der Barden. Ihr Körper ist länglich und verschlungen und trägt in der Regel zehn Saiten, die sich strahlenförmig über den Torso des Instruments ausdehnen. Sie wird üblicherweise mit der rechten Hand gespielt.
Die häufigste Form ist die der 'Kleinen Beahria'. Kleine Beahrias sind seltener als Lehdras, da die Verarbeitung des Holzes aufwendiger ist und hoher Kunstfertigkeit bedarf. Die Wurzeln dieses Kunsthandwerks liegen in den Ländern des Dain, wo aufgrund der geringen Bedeutung der Barden die Kenntnisse über die Herstellung von Kleinen Beahrias praktisch ausgestorben sind. Kleine Beahrias werden aus dem Wurzelholz des Marron-Baumes hergestellt, der nur noch in wenigen Wäldern, weit im Süden Loryas wächst. Aufgrund all dieser Hindernisse wird die Fertigstellung einer Kleinen Beahria wie die Geburt eines Kindes gefeiert. Jede Kleine Beahria wird im Stammhaus der Gilde in Barragast an ihren neuen Besitzer überreicht. Der Besitzer muss seit mindestens einem Jahr den Meisterrang besitzen.

Die Krone der Instrumente Ardens bildet jedoch die 'Grosse Beahria'. Sie besitzt zwölf Saiten und wird im Unterschied zur Kleinen Beahria mit zwei Händen gespielt. Ihr Körper ist etwa doppelt so gross wie der der Kleinen Beahria. Er ist in komplizierten Mustern ausgeformt und für die Herstellung wurden verschiedene Hölzer verwendet, die heute in Arden nicht mehr bekannt sind. Da auch die handwerklichen Kenntnisse für den Bau in Vergessenheit geraten sind, können Grosse Beahrias heute nicht mehr hergestellt werden. Hinzu kommt, dass durch die vielen Kriege, Wirren und Umbrüche in Arden während der letzten Generationen die meisten der Grossen Beahrias zerstört wurden.

Durch diese Umstände wurden die Grossen Beahrias in Arden zum Mythos. Jede der noch bekannten Grossen Beahrias trägt einen Namen und wird gemäss der Tradition weitergereicht. Die Auserwählten, die eine Grosse Beahria besitzen dürfen, werden daher auch nicht als Besitzer sondern als Gefährten bezeichnet. Ausdruck für den Respekt, die die Grossen Beahrias geniessen. Heute existieren nur noch sechs intakte und eine halb zerstörte Grosse Beahria. Eine weitere gilt als verschollen.

  • Beahria Vahlya - Die Sanftmütige
    Sie wird dem amtierenden Dekan der Bardenschule in Barragast verliehen.

  • Beahria Sildrin - Die Kostbare
    Sie befindet sich im Gildenhaus der Barden in Barragast und ihr Gefährte ist der jeweilige Gildenmeister.

  • Beahria Ladhyra - Die Friedvolle
    Der Dekan der Bardenschule in Sarthya/Lorya ist ihr Gefährte.

  • Beahria Acaria - Die Königliche
    Sie befindet sich beim Meisterbarden am Hof zu Ardengast.

  • Beahria Orcera - Die Ruhmreiche
    Ihr Gefährte ist der Dekan der Bardenschule in Eldraham/Traves.

  • Beahria Galadrim - Die Treue
    Sie befindet sich an der Bardenschule in Ferres/Aquileia.

  • Beahria Rokhma - Die Glorreiche
    Einst musste sie eine der schönsten der Grossen Beahrias gewesen sein, doch während dem grossen Krieg im Land der Stille wurde sie fast gänzlich zerstört. Sie kann nicht mehr rekonstruiert werden und liegt nun, ständig von zwei Ehrenwachen flankiert, in einem Silber-Pavillon auf dem grössten Berg der Mark Berquin. Dort überblickt sie das Land der Stille.

  • Beahria Aleida - Die Vielgeliebte
    Sie war die Gefährtin des legendären Meisterbarden Bronwen und gilt seit Generationen als verschollen. Manche bezweifeln, dass es sie und Bronwen je wirklich gegeben hat.